Haben Sie das auch schon einmal erlebt:
Für den Fall, dass Sie dieses oder ähnliches schon einmal erlebt haben kann es gut sein, dass Sie Opfer einer List geworden sind.
Dieses Malheur ist definitiv ein guter Grund, sich eingehender mit der List, auch Kriegslist oder Strategem genannt, zu beschäftigen. Eine List ist grundsätzlich nichts negatives. Es ist eine Methode jemanden anderen hinter das Licht zu führen, ohne dabei ertappt zu werden offen lügen zu müssen.
Über viele Jahrhunderte hinweg überlebte eine Liste mit 36 chinesischen Strategemen (Mandarin = List). Wenn Ratschläge so lange überleben, dann ist das definitiv ein gutes Zeichen dafür, dass es sich lohnt, sich mit diesen näher zu beschäftigen.
Über die Quelle der Strategeme sind sich die Autoren nicht immer einig. Häufig wird angegeben, dass die Strategeme auf Sun Zi zurück gehen. Sicherlich schuf sein Werk „Die Kriegskunst“ (ca. 500 v. Chr.) die Grundlage der chinesischen Strategemkunde. Laut Professor Harro von Senger, Sinologe und ausgewiesener Experte für Strategeme, haben viele chinesischen Kriegsherren über Jahrhunderte hinweg die Strategeme in Worte gefasst.
Betrachten wir uns ein Strategem genauer, so kann dieses auch als Taktik, List oder Gegenlist betrachtet werden. Dabei liegt den Strategemen das Prinzip zugrunde, sich oder einem Dritten einen Vorteil zu verschaffen.
Den Strategemen liegt keine Böswilligkeit per se zugrunde, sondern eine Symbiose aus Weisheit und List. Strategeme zaubern oft schlaue, außergewöhnliche und verblüffende Problemlösungen zu Tage.
Die 36 Strategeme erfassen sehr viele Handlungsweisen und lassen sich grob in 6 Grundkategorien einteilen:
Strategeme die keiner Kategorie zugeordnet werden können sind die technisch hybriden Strategeme.
Bei den Strategemen aus den Eingangsbeispielen handelt es sich um
Den Pflaumenbaum anstelle des Pfirsichbaums verdorren lassen.
D.h. die eigene Haut oder die eines anderen retten, indem man eine andere Person opfert oder geradestehen lässt.
Verrücktheit mimen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
D.h. durch scheinbare Unbedarftheit die Wachsamkeit des Gegenübers außer Funktion setzen, um im entscheidenden Augenblick die Oberhand zu gewinnen. Oder so zu tun, als ob man nicht versteht, worum es geht, und z.B. dann, wenn eine Handlung erwartet wird, diese abzuwehren oder zu verhindern.
Die Türe schließen und den Dieb fangen.
Die Flucht eines unterlegenen Opponenten unmöglich zu machen. Ausgenutzt wird dessen Isolation, in die er sich entweder freiwillig begeben oder in die man ihn gelockt hat.
Täglich erleben wir viele Interaktionen, hinter denen sich kleine oder größere Konflikte verbergen. Dann ist es von entscheidendem Vorteil, diese Strategeme zu kennen, nicht um sie anzuwenden, sondern um diese abwehren zu können.
Wenn wir Ihnen jetzt den Mund wässrig gemacht haben, dann schauen Sie doch in regelmäßigen Abständen hier vorbei. Wir schreiben für Sie hier über die einzelnen Strategeme und ihre mögliche Begegnungen im beruflichen Alltag. Denn, den eigenen Vorteil sucht jeder einmal …
