Digitalisierung und Autonomie sind im Bereich der Erwachsenenbildung zurzeit wichtige Stichworte. Darauf hatte nicht zuletzt die Corona-Krise einen erheblichen Einfluss – die Digitalisierung ist für Unternehmen und Bildungsträger aktuell unerlässlich, um sich optimal an das „New Normal“ anpassen zu können. Das bedeutet eine große Veränderung, die jetzt allerdings auch als Chance begriffen und angegangen werden muss.
So wollen etwa 85% der Unternehmen laut einer Studie des WEF die Digitalisierung innerhalb des nächsten Jahres vorantreiben, darunter mit 42% die Weiterbildung von Mitarbeitenden. Auch Weiterbildungsinstitute waren in den letzten Monaten aktiv und haben ihre Konzepte vornehmlich auf Online-Unterricht ausgerichtet. Doch welche konkreten Trends lassen sich 2021 im Weiterbildungswesen erkennen und welche Skills sind am Arbeitsmarkt besonders gefragt?
2021 zeichnen sich einige klare Trends im Bereich der Weiterbildung ab. Einige von ihnen waren schon 2020 relevant und haben sich im Laufe der Monate, vor allem bedingt durch die Corona-Pandemie, verstärkt.
Digitales Lernen
Die Digitalisierung des Lernens sowie das Remote Learning wurden durch Home-Office, Kurzarbeit und Lockdown immer wichtiger. Unternehmen bilden ihre Mitarbeitenden online fort oder animieren sie zum eigenständigen Lernen zuhause. Auch Bildungsträger bieten ihre Kurse nun zu einem Großteil virtuell an, was den Teilnehmenden eine größtmögliche Flexibilität bei der Gestaltung ihres Alltags ermöglicht. Außerdem kann dadurch eine wesentlich größere Zahl an Menschen eine Weiterbildung absolvieren.
Lebenslanges Lernen
Globalisierung und Digitalisierung führen dazu, dass man leicht den Anschluss verlieren kann – gerade in Hinblick auf die heutige Technik. Umso wichtiger ist es jetzt für Arbeitnehmende, sich nicht auf ihren Kenntnissen und Fähigkeiten auszuruhen. Neugier, Wissensdurst und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen können den Arbeitsalltag enorm erleichtern und dafür sorgen, dass Chancen am Arbeitsmarkt erhalten bleiben. Ob als Autodidakt oder durch eine gezielte Weiterbildung bei einem qualifizierten Bildungsträger – wer regelmäßig dazulernt, ist für kommende Herausforderungen gewappnet.
Praktisches Lernen
Praktisches Lernen boomt im Jahr 2021 wie nie zuvor. Dazu zählt insbesondere das Erlernen branchenspezifischer Tools und der Umgang mit Programmen wie Python, WordPress oder der Scrum-Methode. Sie bringen Arbeitnehmende in ihrem beruflichen Alltag sowie bei der beruflichen Neuorientierung maßgeblich voran. Die Relevanz des mobilen Lernens wurde durch die Corona-Krise ebenfalls verstärkt – dank digitaler Formate, Apps und sozialer Medien bleiben wir zeitlich und örtlich flexibel und können genau dann lernen, wann es uns am besten passt. Dabei bieten viele Apps und Tools Lernenden die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
Egal ob digitales, lebenslanges oder praktisches Lernen – immer steht hierbei die Autonomie im Fokus. Eigenständiges Lernen ist in Zeiten von Home-Office und Co. wichtiger denn je und der Schlüssel zum beruflichen Erfolg.
Weiterbildungen bleiben sowohl 2021 als auch in den kommenden Jahren eine sichere Lösung für Arbeitnehmende, ihre Kompetenzen auszubauen. Dabei rücken vor allem folgende Skills immer mehr in den Vordergrund:
Datenkompetenz
Oft werden Daten als das neue Kapital bezeichnet. Die entsprechenden Kompetenzen wie Datenverständnis, Datenanalyse und Datenauswertung sind deshalb starke Fähigkeiten, mit denen Arbeitnehmende am Arbeitsmarkt bestens aufgestellt sind.
Kommunikationsfähigkeit
Je seltener wir unsere Kolleginnen und Kollegen sehen, desto schwieriger gestaltet sich die betriebsinterne Kommunikation. Doch gerade im Home-Office ist es wichtig, dass sich Mitarbeitende und Führungskräfte regelmäßig miteinander absprechen – und hierbei vor allem offen und transparent bleiben. Nur so ist ein effizientes Arbeiten von unterschiedlichen Standorten aus möglich.
Selbstdisziplin und Selbstorganisation
Wer allein im Home-Office arbeitet und aus den gewohnten Routinen herausgerissen wurde, benötigt viel Selbstdisziplin sowie die Fähigkeit, um sich selbst zu organisieren. Dabei ist es essenziell, dass Arbeitnehmer Prioritäten richtig setzen, einen effizienten Arbeitsablauf schaffen und flexibel auf unerwartete Situationen reagieren können.
Die Corona-Pandemie mag zahlreiche Entwicklungen und Trends am Arbeitsmarkt angestoßen haben, sie zeigt aber auch: Viele Prozesse wie das digitale Lernen und die Selbstorganisation werden auch in Zukunft relevant für Arbeitnehmende bleiben.